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Geheime Aussichtspunkte in Matera: Plätze, die kaum auf Instagram auftauchen

Geheime Aussichtspunkte in Matera: Plätze, die kaum auf Instagram auftauchen

Wenn man an Matera denkt, kommen sofort die weltberühmten Sassi in den Kopf: enge Gassen, steinerne Häuser, jahrhundertealte Kirchen. Aber die Stadt im Südwesten Italiens birgt noch mehr Geheimnisse. Abseits der Touristenpfade gibt es Aussichtspunkte, von denen man einen unverstellten Blick auf die Stadt und die umgebende Landschaft hat – Plätze, die kaum auf Instagram auftauchen und selbst viele Einheimische nur sporadisch aufsuchen. Ich habe mich auf die Suche gemacht, die Kamera dabei, den Notizblock in der Hand, und einige überraschende Orte gefunden.


1. Warum Matera nicht nur Sassi ist

Matera liegt in der Region Basilikata und hat etwa 60.000 Einwohner. Bekannt ist die Stadt vor allem für die Sassi, historische Höhlensiedlungen, die seit 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Doch das urbane Zentrum ist nur die halbe Geschichte. Die Stadt erstreckt sich über mehrere Hügel, Schluchten und Plateaus, die sich hervorragend für stille, fast private Aussichtspunkte eignen.

Fakt: Die Altstadt liegt auf einem Kalksteinplateau, das die natürliche Bildung von Canyons und Schluchten begünstigt. Diese geomorphologische Besonderheit ermöglicht es, Plätze zu finden, die einen Blick auf die Stadt eröffnen, ohne dass man sich durch touristische Menschenmassen drängen muss.


2. Belvedere Starita: Ein erster Überblick

Nicht jeder kennt den Belvedere Starita. Er liegt etwas abseits der klassischen Route entlang der Sassi. Man erreicht ihn über einen kleinen Fußweg, der von der Via Madonna delle Virtù abzweigt.

Was ihn besonders macht:

  • Blickwinkel: Hier sieht man die gesamte Sasso Barisano, eingerahmt von Olivenhainen.

  • Tageszeiten: Morgens ist das Licht weich, die Stadt noch im Nebel – perfekt für Fotos ohne Touristen.

  • Atmosphäre: Man hört nur die Vögel und das ferne Murmeln des Flusses Gravina.

Kleiner Insider-Tipp: Wenn ihr eine Drohne habt, lohnt es sich, hier früh morgens zu fliegen. Die Perspektive von oben zeigt die labyrinthartige Struktur der Sassi, fast wie ein antikes Amphitheater.


3. Die Terrasse von Via Ridola

Die Via Ridola ist eigentlich eine Hauptstraße, aber ganz oben, kurz vor dem Parkhaus, gibt es eine kleine Terrasse, die viele Besucher übersehen.

  • Vorteil: Man steht hoch genug, um Sasso Caveoso und Sasso Barisano gleichzeitig zu überblicken.

  • Perfekte Lichtbedingungen: Spätnachmittag, wenn die Sonne die Kalksteinfassaden gold färbt.

  • Überraschend ruhig: Touristen verirren sich selten hierhin, obwohl der Weg gut ausgeschildert ist.

Kleiner persönlicher Einschub: Ich habe hier einmal einen alten Mann getroffen, der mir auf Italienisch erklärte, dass er jeden Tag „sein Matera“ beobachtet. Keine Selfies, keine Handys – einfach schauen. Irgendwie beruhigend.


4. Belvedere Murgia Timone: Natur trifft Geschichte

Wer bereit ist, ein bisschen zu wandern, sollte Murgia Timone ansteuern. Der Hügel liegt nördlich der Sassi und bietet einen der spektakulärsten Panoramablicke auf die Gravina-Schlucht.

  • Gehzeit: Etwa 30 Minuten vom Stadtzentrum.

  • Besonderheit: Man kann nicht nur Matera sehen, sondern auch die umliegenden Felder und Höhlenkirchen.

  • Historischer Kontext: Im Mittelalter nutzten Einsiedler die Höhlen als Rückzugsorte. Heute kann man noch Ruinen von Kapellen und Zisternen erkennen.

Fun Fact: Einige dieser Aussichtspunkte sind bei Hobby-Geologen beliebt, weil die Kalksteinformationen Einblicke in die geologische Geschichte der Region geben – 30 Millionen Jahre alte Sedimentschichten!


5. Via Casalnuovo: Der Balkon über dem Fluss

Ein kleines Stück versteckte Straße, kaum 150 Meter lang, und doch fast wie ein geheimer Balkon über der Gravina.

  • Aussicht: Perfekt für Sonnenuntergangsfotos.

  • Menschenleer: Selbst im Hochsommer nur wenige Spaziergänger.

  • Zugänglichkeit: Gehweg, nicht zu steil, auch für Familien geeignet.

Kurzer Einschub: Ich habe hier einmal eine Katze getroffen, die sich auf der Brüstung sonnte. Sie schaute mich an, als wollte sie sagen: „Willst du wirklich hoch hinaus? Oder bleibst du unten bei den Touristen?“


6. Die Kapellenhügel rund um Sasso Caveoso

Sasso Caveoso hat einige weniger bekannte Kapellen, die nicht auf touristischen Karten stehen. Rund um diese Kapellen gibt es kleine Plateaus, die als natürliche Aussichtspunkte dienen.

  • Besonderheit: Man steht hier fast allein.

  • Blickwinkel: Stadt, Schlucht, alte Steinhäuser – alles in einem Frame.

  • Tipp: Früh aufstehen. Die Morgenluft ist frisch, die Stadt noch verschlafen.


7. Fototipps und versteckte Perspektiven

Wenn ihr die geheimen Aussichtspunkte wirklich genießen wollt:

  1. Licht beachten – Morgens und spätnachmittags ist das Licht am schönsten.

  2. Weitwinkelobjektiv – Besonders bei der Gravina-Schlucht.

  3. Hände frei haben – Viele Pfade sind uneben. Kein Gerümpel schleppen.

  4. Einheimische fragen – Oft kennen nur sie die kleinen Pfade und Nischen.


8. Persönliche Eindrücke

Ich habe mehrere Tage in Matera verbracht. Am meisten beeindruckt hat mich die Stille abseits der Sassi. Zwischen den Hügeln, auf kleinen Terrassen oder am Rand der Schlucht, fühlt man die Geschichte auf eine fast greifbare Art. Es sind nicht die klassischen Instagram-Motive, sondern Momente, in denen man merkt: Matera lebt, auch ohne Selfie.

Kleiner Tipp: Nehmt euch Zeit. Ein Platz, ein Blick, fünf Minuten sitzen und nur schauen. Die Stadt verändert sich ständig – Licht, Schatten, Wolken.


9. Praktische Infos für Besucher

  • Beste Reisezeit: Frühling (April–Juni) und Herbst (September–Oktober). Weniger Touristen, mildes Wetter.

  • Anreise: Flughafen Bari (ca. 1,5 Stunden mit Auto) oder Bahn bis Matera Centrale.

  • Wander- und Fußwege: Viele Aussichtspunkte sind zu Fuß erreichbar. Festes Schuhwerk empfohlen.

  • Sicherheit: Die meisten Pfade sind gut begehbar, trotzdem auf rutschige Stellen achten.


10. FAQ zu den geheimen Aussichtspunkten

F: Sind die Aussichtspunkte kostenlos zugänglich?
A: Ja, alle genannten Orte sind öffentlich. Kein Eintritt nötig.

F: Gibt es Restaurants oder Cafés in der Nähe?
A: Einige kleine Bars befinden sich in der Altstadt. Auf den Hügeln selbst gibt es keine Gastronomie. Wasser mitnehmen!

F: Sind die Pfade kinder- oder seniorenfreundlich?
A: Belvedere Starita und Via Casalnuovo sind gut machbar. Murgia Timone erfordert etwas Trittsicherheit.

F: Kann man dort fotografieren oder Drohnen fliegen?
A: Fotografieren ist erlaubt. Drohnenflug nur mit Genehmigung über städtische Behörden.

F: Wann ist die beste Tageszeit für Fotos?
A: Sonnenaufgang für die Schlucht, Sonnenuntergang für Sassi Barisano.


Fazit

Matera ist mehr als nur Sassi. Wer abseits der klassischen Touristenpfade sucht, findet stille Aussichtspunkte, die die Stadt aus neuen Perspektiven zeigen. Plätze, die kaum auf Instagram auftauchen, die aber umso mehr Geschichten erzählen – von Geologie, Geschichte, Leben und Momente der Stille.

Also, Schuhe schnüren, Kamera einpacken, ein bisschen Neugier mitnehmen – und einfach mal die Straße verlassen, die alle gehen.


Labels: 

Matera, geheime Aussichtspunkte, Italien, Reisen, Sassi, Fototipps, Insider, Reiseziele, Tipps, Basilikata

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Entdecke geheime Aussichtspunkte in Matera, die kaum auf Instagram oder Touristenkarten auftauchen. Tipps, Fakten und persönliche Einblicke für einen unvergesslichen Blick auf die Stadt und die Schluchten.



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