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Unterwegs in der Basilikata: Von Matera nach Montescaglioso und Castelmezzano

 

Unterwegs in der Basilikata: Von Matera nach Montescaglioso und Castelmezzano

Wir besuchen die Basilikata. Das Augenmerk ist natürlich Matera, die Stadt der Sassi, weltbekannt und seit Jahren auf allen Reisekarten. Von hier aus starten wir unsere Ausflüge in die Umgebung. Einer führt uns nach Montescaglioso, die Heimat meines Vaters, ein kleiner Ort mit einer langen klösterlichen Tradition. Ein anderer Abstecher bringt uns in die Berge – nach Castelmezzano, wo seit Kurzem eine neue Attraktion für Gesprächsstoff sorgt.


Montescaglioso: Klosterstadt am Rand der Murge

Montescaglioso liegt nur rund 15 Kilometer von Matera entfernt. Wer durch die engen Gassen schlendert, stößt immer wieder auf Spuren der Benediktiner. Besonders das Abbazia di San Michele Arcangelo, ein Kloster mit Ursprüngen im 11. Jahrhundert, dominiert das Ortsbild.

Für mich persönlich hat der Ort noch eine andere Bedeutung: Hier liegen die Wurzeln meines Vaters. Vielleicht schaue ich deshalb genauer hin, wenn ich durch die Straßen gehe. Aber auch ohne familiären Bezug lohnt sich ein Besuch. Von der Altstadt hat man weite Blicke über die Ebene bis hin zur ionischen Küste.


Castelmezzano: Adrenalin zwischen den Dolomiti Lucane

Ganz anders Castelmezzano. Etwa 90 Kilometer von Matera entfernt, tief in den Bergen. Das Dorf wirkt wie festgeklebt an den Felsen der Dolomiti Lucane. Schon die Anfahrt über Serpentinenstraßen ist ein Erlebnis.

Castelmezzano war bisher vor allem für den Volo dell’Angelo bekannt – eine Seilrutsche, die Adrenalinjunkies über das Tal bis ins Nachbardorf Pietrapertosa trägt. Doch seit dem 25. April 2025 gibt es noch eine neue Attraktion: die Slittovia delle Dolomiti Lucane.


Die Slittovia im Überblick

  • Betreiber: Gemeinde Castelmezzano

  • Baujahr: 2024/25

  • Eröffnung: 25. April 2025

  • Länge: je nach Quelle 755 bis 1200 Meter

  • System: Alpine Coaster 2.0

  • Bergauftransport: Wiegand-Lifter mit Schleppbahn

Im Prinzip handelt es sich um eine Mischung aus Sommerrodelbahn und Achterbahn. Man sitzt in einem Schlitten, der auf Schienen läuft, und rauscht steil bergab. Die Strecke zieht sich hinter dem Dorf durch Wälder und Felsflanken, immer mit Blick auf die dramatische Landschaft.


Chancen für den Tourismus

Warum Castelmezzano sich für so ein Projekt entscheidet, liegt auf der Hand: Tourismus bringt Geld.

  • Eintrittspreise: Rund 15 Euro pro Fahrt.

  • Folgeeffekte: Übernachtungen in B&Bs, Restaurantbesuche, Souvenirverkäufe.

  • Arbeitsplätze: Saisonjobs für junge Leute aus der Region.

Die Basilikata ist arm, viele Gemeinden schrumpfen. Solche Attraktionen sind ein Versuch, neue Einnahmequellen zu schaffen.


Aber auch Probleme

Natürlich gibt es auch Kritik. Castelmezzano ist ein kleines Dorf mit knapp 700 Einwohnern.

  • Parkplätze: begrenzt, schon heute stauen sich Autos an Wochenenden.

  • Müll und Lärm: mehr Besucher bedeuten mehr Belastung.

  • Preissteigerungen: für die Einheimischen wird das Leben teurer.

  • Natur: Eingriffe in die sensible Landschaft.

Die Frage ist also: Hilft die Slittovia langfristig oder führt sie zu genau den Problemen, die man andernorts schon kennt?


Vergleich: Volo dell’Angelo vs. Slittovia

Beide Attraktionen stehen für ein neues Verständnis von Tourismus in Süditalien.

  • Volo dell’Angelo: Extrem, spektakulär, nicht jedermanns Sache.

  • Slittovia: Familienfreundlicher, breitere Zielgruppe, weniger Überwindung.

Beides zusammen macht Castelmezzano zu einem echten Hotspot für Abenteuer-Reisende.


Ausblick

Die Slittovia wird in den nächsten Jahren sicher viele Gäste anziehen. Castelmezzano könnte stärker in den Fokus internationaler Reisender rücken – nicht nur für Wanderer, sondern auch für Familien, die Abwechslung suchen.

Ob sich die Balance zwischen wirtschaftlichem Aufschwung und Lebensqualität der Bewohner halten lässt, bleibt abzuwarten. Vielleicht gelingt es, den Ansturm besser zu steuern als in bekannteren Regionen.


Fazit

Matera mag das Aushängeschild der Basilikata sein, aber die Region hat viel mehr zu bieten. Montescaglioso mit seinen Klöstern erzählt von Geschichte und Tradition. Castelmezzano zeigt, wie kleine Bergdörfer versuchen, durch kreative Projekte Zukunft zu sichern.

Beides zusammen ergibt ein Bild einer Region, die im Wandel ist – zwischen Vergangenheit, Natur und moderner Vermarktung.


FAQ

Wann wurde die Slittovia eröffnet?
Am 25. April 2025.

Wie lang ist die Strecke?
Zwischen 755 und 1200 Metern, je nach Quelle.

Was kostet die Fahrt?
Rund 15 Euro pro Person.

Wie kommt man nach Castelmezzano?
Mit dem Auto über Potenza oder Albano di Lucania. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln eher schwierig.

Was unterscheidet die Slittovia vom Volo dell’Angelo?
Die Slittovia ist weniger extrem, familienfreundlicher und technisch ein Alpine Coaster auf Schienen.


Meta-Beschreibung:
Von Matera aus führen Ausflüge nach Montescaglioso und Castelmezzano. Dort eröffnet 2025 die Slittovia delle Dolomiti Lucane – eine neue Alpine-Coaster-Rutschbahn. Fakten, Eindrücke, Chancen und Probleme.

Labels:
Basilikata, Matera, Montescaglioso, Castelmezzano, Slittovia delle Dolomiti Lucane, Alpine Coaster, Volo dell’Angelo, Italien Reisen, Dolomiti Lucane, Tourismus, Nachhaltigkeit

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