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Steckbrief: Grottataglie

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Grottaglie – Keramik, Kalkstein und ein bisschen Alltag in Apulien Meine gute Freundin Gabi , die in Karlsruhe eines der schönsten Cafés der Stadt betreibt , ist seit einigen Tagen in Bernalda unterwegs. Heute schrieb sie mir: „Ich mache einen Tagesausflug nach Grottaglie.“ Kurz darauf kam ein Foto: verwinkelte Gassen, helles Licht, Tonkrüge auf Mauervorsprüngen. Grund genug, euch Grottaglie in Apulien einmal näher vorzustellen. Lage & Region Grottaglie liegt in der Region Apulien (italienisch: Puglia), in der Provinz Tarent (Taranto). Das Städtchen befindet sich auf einer Hügelkette der Murgia, umgeben von tiefen Kalksteinschluchten – kein Mittelmeerstrand-Ort, sondern eher Hinterland mit Charakter. Warum auffallen? Obwohl klein, fällt Grottaglie durch eine starke keramische Tradition auf: Ton- und Keramikwerkstätten prägen das Stadtbild. Zudem ist die Topografie interessant: Die Stadt liegt in einem Gelände mit tief eingeschnittenen Ravinen, was ihr Erscheinungsbild un...

Die Rolle der Dialekte in der Gesellschaft in Matera, Italien

Matera, eine der ältesten kontinuierlich bewohnten Städte der Welt, bekannt für ihre faszinierende Geschichte und die charakteristischen „Sassi“-Felsenwohnungen, ist nicht nur ein kulturelles Erbe, sondern auch ein Zentrum für sprachliche Vielfalt. In dieser Stadt, die seit 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, spielt der lokale Dialekt, das „Materano“, eine entscheidende Rolle in der Gesellschaft und prägt die Identität ihrer Bewohner.

Dialekt und Identität

Der Dialekt von Matera gehört zur Familie der „Lucano“-Dialekte und ist eine Variante des süditalienischen Neapolitanischen. Wie in vielen anderen Regionen Italiens ist der Dialekt nicht nur ein Kommunikationsmittel, sondern auch ein wichtiges Element der kulturellen Identität. In einer Stadt, die von einer langen Geschichte geprägt ist, tragen die Dialekte dazu bei, Traditionen und Geschichten weiterzugeben. Es gibt schätzungsweise 50.000 bis 60.000 Sprecher des Materano, was einen großen Teil der etwa 60.000 Einwohner von Matera ausmacht. Der Dialekt wird im Alltag, in der Musik, im Theater und in der Literatur verwendet und stellt einen direkten Bezug zur regionalen Kultur her.

Die sprachliche Vielfalt in Matera

Matera ist ein Beispiel für die sprachliche Diversität, die in vielen italienischen Städten zu finden ist. Neben dem Materano gibt es auch Einflüsse des Italienischen, des Neapolitanischen und anderer regionaler Dialekte. Diese Vielfalt spiegelt sich in der Kommunikation der Bewohner wider, die oft zwischen Dialekt und Hochitalienisch wechseln. Diese Fähigkeit, verschiedene Sprachregister zu verwenden, fördert nicht nur die soziale Interaktion, sondern stärkt auch die Gemeinschaft.

Der Einfluss des Dialekts auf die Gesellschaft

Dialekte spielen eine wesentliche Rolle in der sozialen Struktur von Matera. Sie sind ein Mittel zur Festigung von Beziehungen und zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls. Veranstaltungen wie lokale Feste, traditionelle Musikaufführungen und Theaterstücke sind oft in Materano gehalten, was den Dialekt in der alltäglichen Praxis lebendig hält. Diese kulturellen Aktivitäten tragen dazu bei, die lokale Identität zu bewahren und jüngere Generationen zu ermutigen, den Dialekt zu lernen und zu verwenden.

Herausforderungen und Chancen

Trotz der bedeutenden Rolle des Materano gibt es Herausforderungen, die die Zukunft des Dialekts gefährden könnten. Die Globalisierung und der Einfluss der modernen Medien haben dazu geführt, dass immer mehr Menschen das Hochitalienische bevorzugen. Schulen und Institutionen in Matera setzen sich jedoch aktiv für die Erhaltung des Dialekts ein. Initiativen zur Dialektförderung in Schulen und die Organisation von kulturellen Veranstaltungen tragen dazu bei, das Bewusstsein für den Dialekt und seine Bedeutung zu schärfen.

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