Konklave – Ein weltbewegendes Ereignis und seine unerwartete Verbindung zu Matera
Konklave – Ein weltbewegendes Ereignis und seine unerwartete Verbindung zu Matera
Liebe Leserinnen und Leser von www.matera.info,
nicht weit von Matera erleben wir derzeit ein Ereignis, das weltweit für Aufmerksamkeit sorgt: das Konklave, die Versammlung der Kardinäle zur Wahl eines neuen Papstes. Während sich der Blick der Welt auf Rom richtet, stellen sich viele die Frage: Was verbindet Matera mit dem Konklave? Und welche Rolle spielt unsere Region im Schatten dieses historischen Rituals?
Ich habe mich auf Spurensuche begeben – nicht nur, um das Konklave besser zu verstehen, sondern auch, um herauszufinden, warum gerade Matera in diesem Zusammenhang mehr als nur eine Randnotiz sein sollte.
Was ist das Konklave?
Das Wort Konklave stammt vom lateinischen „cum clave“ – was so viel bedeutet wie „mit Schlüssel“. Das bezieht sich darauf, dass die Kardinäle nach dem Tod oder Rücktritt eines Papstes eingeschlossen werden, um in geheimer Abstimmung einen neuen Papst zu wählen. Dieser „Einschluss“ symbolisiert Unabhängigkeit von äußeren Einflüssen – ein geschützter Raum, in dem allein das Gewissen und der Glaube zählen sollen.
Das Konklave findet in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan statt, ein Ort, der selbst ein Symbol für göttliche Berufung und menschliche Geschichte ist.
Ein Blick zurück: Geschichte und Eckdaten
Das erste offizielle Konklave, wie wir es heute kennen, wurde 1274 auf dem Zweiten Konzil von Lyon eingeführt. Hintergrund war ein besonders langes Wahlverfahren: Nach dem Tod von Papst Clemens IV. 1268 dauerte es fast drei Jahre, bis ein Nachfolger gefunden wurde. Die Bürger von Viterbo sperrten die Kardinäle daraufhin buchstäblich ein – ein Vorbild für das spätere offizielle Verfahren.
Seitdem gab es mehr als 100 Konklaven, mit teils dramatischen Wendungen, politischen Intrigen und historischen Entscheidungen.
Wie läuft ein Konklave genau ab?
Nach dem Tod oder Rücktritt eines Papstes versammeln sich alle wahlberechtigten Kardinäle – aktuell sind das jene unter 80 Jahren. Der genaue Ablauf ist streng geregelt:
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Einzug in die Sixtinische Kapelle
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Einschluss („extra omnes“)
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Tägliche Wahlgänge – bis zu vier pro Tag
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Abstimmung per Stimmzettel
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Weiße oder schwarze Rauchsignale (weiß bei erfolgreicher Wahl, schwarz bei keiner Einigung)
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Bekanntgabe „Habemus Papam“, sobald ein Kandidat die nötige Zweidrittelmehrheit erreicht
Die kürzeste und längste Wahl
Die kürzeste Papstwahl dauerte nur wenige Stunden: Papst Pius XII. wurde 1939 bereits am ersten Wahltag gewählt. Die längste Wahl – wie oben erwähnt – zog sich über 1000 Tage, was heute kaum noch vorstellbar ist.
Muss man Bischof sein, um gewählt zu werden?
Interessanterweise: Nein. Jeder katholische Mann kann theoretisch Papst werden – allerdings wird in der Praxis immer ein Kardinal gewählt. Sollte jemand gewählt werden, der kein Bischof ist, müsste er vor seiner Amtseinführung zum Bischof geweiht werden.
Kann man die Wahl ablehnen?
Ja, das ist möglich. Es gab in der Geschichte Fälle, in denen Gewählte zögerten oder ablehnten – etwa Giulio Cesare Melchiorri im 18. Jahrhundert. Doch meist wird das Amt akzeptiert, auch aus Pflichtgefühl gegenüber der Kirche.
Konklave und Matera – die Verbindung
Jetzt kommt die spannende Frage: Was hat Matera mit dem Konklave zu tun?
Zunächst ist Matera, mit seiner spirituellen Tiefe, den alten Höhlenkirchen und der intensiven religiösen Vergangenheit, ein Symbol für Glauben und Rückbesinnung. Viele Geistliche, darunter Bischöfe und Kardinäle, haben in Matera studiert, gepredigt oder sich zur inneren Einkehr zurückgezogen. Es ist also kein Zufall, dass Matera im Kirchenkreis als Ort der Stille und Besinnung geschätzt wird – eine wichtige Tugend für Kardinäle vor einer Papstwahl.
Einige Kardinäle, die an früheren Konklaven teilgenommen haben, waren eng mit der Basilikata verbunden, darunter etwa Kardinal Michele Giordano, dessen familiäre Wurzeln in Süditalien lagen.
Darüber hinaus finden in und um Matera immer wieder theologische Konferenzen statt, an denen auch Vertreter des Vatikans teilnehmen. Die geistige Nähe zu Rom ist also nicht nur geographisch, sondern auch kulturell und spirituell gegeben.
Ein Ereignis, das die Welt verbindet
Wenn ich heute durch die Altstadt von Matera gehe, spüre ich, wie eng wir mit der Geschichte verwoben sind. Auch wenn das Konklave in Rom stattfindet, ist seine Bedeutung global – und Matera ist Teil dieser spirituellen Gemeinschaft.
In Zeiten wie diesen merken wir: Matera ist mehr als nur ein Touristenmagnet mit malerischer Kulisse. Unsere Stadt steht für Geschichte, Glauben und Menschlichkeit – Werte, die auch im Konklave eine zentrale Rolle spielen.
Ich lade euch ein, diese Tage nicht nur als Zuschauer, sondern als Teil der kirchlichen Weltgemeinschaft zu erleben. Lasst uns gemeinsam innehalten, reflektieren – und vielleicht sogar beten für eine gute Entscheidung.
Herzliche Grüße aus Matera,
Euer
Mario
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